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Geräuschlos über das Wasser gleiten. Entspannt in dem schmalen Boot sitzen und von einem Pola durch die Kanäle des Deltas gefahren werden.

Ganz früh um 06:00 Uhr geht es los: Wir werden mit dem Auto zu einer bestimmten Stelle gebracht, hier liegen schon die Boote bereit. Ein bisschen wackelig ist das Einsteigen schon, aber klappt. Den Rucksack können wir auch mitnehmen. Zu zweit sitzen wir in dem Boot.

Ein weiteres Mokoro ist sozusagen das Begleitboot und fährt ohne Passagiere. Für den Notfall wird uns erklärt. Die Regeln wie wir uns zu verhalten haben, erfahren wir noch bevor es los geht.
Rauslehnen und munter mit Wasser plantschen ist nicht erlaubt. Ist ja schließlich kein Spaßbad.

Der Pola stößt das Boot vom Ufer ab und wir gleiten völlig geräuschlos durch das Wasser.

Zu dieser frühen Stunde ist die bunte Vogelwelt aktiv:
Lilac-breasted roller fliegen pfeilschnell durch die Luft und zeigen ihr wundervolles Gefieder. Leider sind sie schwer zu fotografieren, denn schnelle Bewegungen im Boot sind eher nicht sinnvoll, wenn man nicht ein unfreiwilliges Bad nehmen will. Es sind zwar keine Hippos im Wasser und auch Krokodile haben hier nicht ihr zu Hause, aber muss ja nicht sein.

Wie ein Teppich bedecken Waterlilys (Seerosen) in zartem Blau und strahlendem Weiß das Wasser.
Der Pola im Begleitmokoro hat einen Frosch entdeckt und wir nähern uns der angegebenen Stelle. Wo ist er denn nun? Aufmerksam spähen wir auf das Schilf, ohne ihn zu sehen.
Ups, da ist er. Direkt vor meiner Nase. Mini klein, vielleicht 2 cm groß verharrt er regungslos an einem Halm, bestens getarnt. Niemals hätte ich ihn selbst entdeckt.

Man muss schon mit der Natur verwachsen sein, um mit geschultem Auge selbst so einen kleinen Frosch ausfindig zu machen.

Übrigens ist einer unserer Pola ein Mädel. Eine lange Ausbildung führt zu der Berechtigung als Pola arbeiten zu dürfen. Landes- und Naturkunde gehören ebenso dazu wie das Erkennen von Gefahren und der Umgang damit. Ähnlich wie bei einem Piloten, nur eben auf dem Wasser. Am Ende stehen einige staatliche Prüfungen an und dann darf ein Pola quasi als Co-Pilot anfangen.

Wir machen eine kleine Pause auf einer kleinen Insel mit hohen Bäumen, die Schatten spenden.

Mittlerweile ist es schon recht warm geworden. Wir klettern, jetzt schon geübt, wieder in das Mokoro und gleiten langsam durch das Wasser wieder zurück. Aufmerksam lauschen wir den Erklärungen über die Pflanzen im Wasser.
Ein Geschenk bekommen wir auch noch: Eine Waterlily-Kette wird uns feierlich umgehängt.

Diese hier erfreut sich keiner Beliebtheit. Sieht ganz harmlos aus. Sie breitet sich wie ein dichter Teppich im Wasser aus und verdrängt alle andere Pflanzen. Damit kippt das Ökosystem. Sie werden aus dem Wasser gefischt, an Land getrocknet und anschließend verbrannt. Würde man sie nicht verbrennen genügt ein wenig Wasser und sie erwachen wieder zum Leben. Alles würde von vorne beginnen. Leider habe ich mir nicht den Namen der Pflanze gemerkt.

Unser herrlich entspannter Ausflug auf dem Wasser ist zu Ende. Die Mokoros werden wieder auf das Ufer gezogen. Ein herzliches Dankeschön und es geht weiter im Geländewagen, dem nächsten Abenteuer entgegen.

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